Die Stadt Naarden lag an einer militär-strategischen wichtigen Zufahrtsstraße von Osten nach Holland und in die Handelsstadt Amsterdam.
Im Spanisch-Niederländischen Krieg wurde Naarden 1572 von den Spaniern eingenommen und als Exempel alle Einwohner getötet und die Stadt zerstört ("Das Massaker von Naarden").
Der Festungsbaumeister Adriaan Anthonisz baute die Stadt 1579 zu einer befestigten Stadt mit kleinen Bastionen im "altniederländischen Festungssystem" um. Im Niederländisch-Französischen Krieg wurde die Festung 1672 durch die Franzosen erobert, bereits ein Jahr später wieder zurückerobert. Von 1675 bis 1685 wurde die Festung nach den Maßgaben des "neuen niederländischen Festungssystems" modernisiert: Große Bastionen mit Geschützkasematten und einem System von Doppelwällen und Wassergräben.
Während der Befreiungskriege 1814 wurde die Festung von niederländischen Truppen über sechs Monate belagert und mit Artillerie beschossen. Die französischen Besatzer konnten die Festung jedoch problemlos halten. Erst mit der Abdankung und Deportation Napoleon Bonapartes ergaben sich die Franzosen. halten
Nach 1814 wurde die Festung Naarden in die Verteidigungsanlage "Neue Niederländische Wasserlinie" integriert. Die Festung wurde durch Mörserkasematten und Unterstände verstärkt, im Norden wurde das detachierte Fort Ronduit errichtet, im Süden die Festung durch die Werke Fort I bis V verstärkt.
1926 wurde das Festungsgesetz aufgegeben und Naarden verlor seine Funktion als Verteidigungsanlage, blieb aber eine Garnisonsstadt. Zum Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Festung in Bereitschaft gesetzt, zwei Wochen später kapitulierten die Niederlande.
1986 wurde die letzte noch genutzte Kaserne geschlossen.
Seit 1955 wird auf der Bastion Turfpoort "Het Nederlands Vestingmuseum" von Ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben.